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27.03.2018 15:07 Alter: 6 yrs
Kategorie: Blog

Niedersachsen erbt sechs Millionen Euro - und Briefmarken


Hannover (epd). Das Land Niedersachsen hat im vergangenen Jahr sechs Millionen Euro aus herrenlosen Nachlässen geerbt. Das Geld stammt aus insgesamt 1.964 Erbschaften, sagte der Sprecher des Finanzministerium, Kai Bernhardt, am Freitag in Hannover. Das waren 224 Erbschaften mehr als 2016. Auf diesem Wege fielen dem Land neben Geld und Immobilien auch Schmuck, Patente und Fahrzeuge sowie Münz- und Briefmarkensammlungen zu. Sogar Pferde und Katzen seien schon Gegenstand einer Erbschaft gewesen, sagte Bernhardt. Das Vermögen gehörte zuvor Menschen, die ihren letzten Wohnsitz oder Aufenthalt in Niedersachsen hatten. Bewegliche Vermögensgegenstände werden laut Bernhardt über die Angebotsplattform www.zoll-auktion.de veräußert. Im vergangenen Jahr liefen 296 Auktionen mit einem Gesamtumsatz von rund 227.000 Euro. Dem Land fallen Erbschaften dann zu, wenn das zuständige Nachlassgericht aufgrund des Betreibens eines Gläubigers andere Erben nicht ermitteln kann oder das Erbe etwa wegen Überschuldung ausgeschlagen wird. Der Staat kann in einem solchen Fall die Erbschaft nicht ausschlagen, die Haftung jedoch auf den Wert des Nachlasses beschränken. In elf Fällen haben Verstorbene dem Staat ein Erbe sogar direkt per Testament vermacht. Dieses Geld sei in der Regel zweckgebunden für die Forschung oder ein Museum bestimmt, erläuterte Bernhardt. Die Summe von sechs Millionen Euro, bei der die Verwaltungskosten bereits abgerechnet seien, gehe im Haushalt auf. Das Land könne dieses Geld nicht in eine Stiftung stecken, weil bislang unbekannte Erben noch bis zu einer Frist von 30 Jahren auftauchen und das Vermögen zurückfordern könnten.